Zuhörend wirksam werden

In der Woche der Wirksamkeit, die vom 22. bis 25.Oktober 2018 im Kardinal König Haus stattgefunden hat, gab es am Tag „Wirksam durch Vertrauen“ einen Impuls der Autorin Renate Welsh zum Thema Sprache als Element der Gestaltung der Wirklichkeit.  Aber auch Sprache als menschliche Verantwortung, steckt doch schon das Wort „Antwort“ darin. Vor der Antwort steht das Zuhören.
Folgende Zitate von Frau Welsh möchte ich hiermit aus tiefer Überzeugung gerne teilen:

„Zuhörend erweitern wir den Horizont unserer Wirksamkeit. Wer dem Anderen nicht zuhören kann, ist zur Einzelhaft verdammt die menschenrechts-widrig ist, weil er sich selbst nicht beim Denken und Fühlen zuhören kann.“

Hand aufs Herz, wie oft hören wir scheinbar zu und formulieren dabei schon unsere Antwort, unsere Meinung oder sogar unsere Entgegnung. Wirkliches Zuhören bedeutet ganz beim Anderen zu sein, die eigene Meinung für einen Augenblick völlig loszulassen. Das kann nur wer zuvor in guter Selbstfürsorge ganz bei sich war ohne dort beharrend „in Einzelhaft“ zu verbleiben.

 


Wörtlich zum Sinn finden

Am 04. Oktober durfte ich am Viktor Frankl zum Thema „LOGOS & LOGOS – wörtlich zum Sinn finden“ vortragen. Dieser Vortrag ist aus meiner Leidenschaft  für Literatur und Logopädagogik entstanden. Der französische Schriftsteller Charles Nodier formuliert das so:
„GLEICH NACH DER LUST, BÜCHER ZU BESITZEN, KOMMT DAS VERGNÜGEN, ÜBER SIE ZU REDEN.“  Dem kann ich mich nur anschließen.
Aber der Vortrag sollte ja nicht nur mir genüge tun sondern  mehr „SINNSATION“ als SENSATION  sein: also sinnvoll für die Vortragende und die Zuhörer, die dabei Impulse und Haltegriffe aus der Literatur zur Bewältigung des Lebens bekommen sollen.

Im Anfang war das Wort heißt es im Johannes-Evangelium. Gemeint könnte sein, dass die Schöpfung, das Menschsein untrennbar mit dem Gespräch, dem Wort und somit der Fähigkeit sich wörtlich und sinngemäß in Beziehung zur Welt zu setzen, verbunden ist.
In kaum einer anderen Therapie hat das Wort, das Gespräch so eine zentrale Bedeutung wie in der Logotherapie, der Logopädagogik. DAS Instrument der Logotherapie ist die Sprache!
Der Lesende ist oft ein Fragender -jeder, der große Literatur liest, sucht etwas darin.
Ein Roman ist oftmals auch die verschriftlichte Form von Fragen, die sich der Schriftsteller selbst stellt…und/oder ein Versuch den Leser zur Antwort zu führen.
In großer Literatur geht es meistens -endlich einmal- nicht um Leistung, Effizienz und Geld, sondern um das, was unser Menschsein ausmacht. Die Frage nach dem Sinn, unserer Lebensaufgabe die Beschäftigung mit unserer Endlichkeit…das sind die zentralen Themen.
Da der Vortrag so schnell ausverkauft war, soll es alsbald einen neuen Termin im größeren Kreis geben.
Neuigkeiten dazu dann, sobald verfügbar auf meiner Website.