„Zufall ist der Ort, an dem das Wunder nisten kann.“ Viktor Frankl

Der taufrische erste Morgen des neuen Jahres verströmt eine kostbare, verheißungsvolle aber auch Ehrfurcht einflößende Energie. Gut begonnen soll es werden, die ersten Spuren achtsam gesetzt, damit der weitere Verlauf in die gewünschte Richtung begünstigt wird.
So ähnlich geht es mir mit dem ersten Blog-Beitrag des  Jahres. Seit Tagen überlege ich was der SINN-vollste Anfang sein könnte. Neubeginn, Wachstum, Entwicklung und Entfaltung sind die Schlagwörter in meinem Kopf. Am Beginn der Ideen-Sammlung kann ich mich zwischen den unzähligen Impulsen nicht entscheiden; Am Ende scheint mir keiner erlesen genug.  Das Pendel  zwischen Optionalität und Perfektionismus schlägt rastlos hin und her, bis ich mich daran erinnere, was schon oft zum Gelingen geführt hat: Ich schaffe einen Landeplatz für den Zufall und somit für das Wunder.
Es handelt sich hier keinesfalls um fatalistische Hoffnungslosigkeit sondern vielmehr um ein fokussiertes Innehalten. Ich bringe mein innerliches Pendel zur Ruhe, werde still und besonders achtsam, um auch wirklich ganz da zu sein, wenn sich das Richtige offenbart.

Und da lag dieses Pergament-Röllchen auf meinem Frühstückstisch – liebevoll zusammengehalten von einer roten Kordel – in einem Glas neben einer Hyazinthen-Zwiebel.  Eine  Neujahrs-Aufmerksamkeit des Hotels. Noch ehe ich die Kordel löste, ahnte ich, dass ich der Antwort nahe war. Bei jeder Zeile stellte sich die Gewissheit ein. Das ist die Botschaft, die ich gesucht habe und teilen wollte:

„Wachsen heißt nicht, möglichst schnell, möglichst groß werden.
Wachsen heißt: ganz behutsam und allmählich die uns eigene und angemessene Größe entwickeln, bis wir den Himmel in uns berühren!“

Wie bei einer Blumenzwiebel, die im Kern schon die volle Blüte trägt, ist auch bei uns Menschen nichts hinzuzufügen. Unter der Schneedecke bereitet sich die Natur zu Jahresbeginn auf ihr Wachstum vor und lädt uns ein es ihr gleich zu tun.
Willkommen im neuen Jahr.

 

Mein Buchtipp für den Jänner: Richard Powers  – das größere Glück. Ganz egal ob man sich von der Geschichte der Protagonistin, bei der ein besonderes Glücks-Gen entdeckt wurde, hinreißen lässt oder von den unzähligen Erkenntnissen in dem Buch zum Thema Glück…. Dieses Buch ist eine fast meditative Angelegenheit über die großen Lebensfragen. Eine Wundertüte voller weiser Zitate, spannender wissenschaftlicher Erkenntnisse und Anregungen wie dieser: „Schreib den Tagebucheintrag für den Tag in der Zukunft, den Du auf jeden Fall erleben willst.“

Kommentare (2)
  • „ZUFALL IST DER ORT, AN DEM DAS GLÜCK NISTEN KANN.“
    Funktioniert aber nur dann, wenn wir dem Zufall auch eine Chance geben. Wer es nicht immer wieder schafft, der „Alltagstretmühle“ zu entfliehen, wird nicht mit „positiven“ Zufällen überrascht, sondern vielmehr von seiner eigenen „Planungssicherheit“ überrollt.

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  • „ZUFALL IST DER ORT, AN DEM DAS GLÜCK NISTEN KANN.“
    Funktioniert aber nur dann, wenn wir dem Zufall auch eine Chance geben. Wer es nicht immer wieder schafft, der „Alltagstretmühle“ zu entfliehen, wird nicht mit „positiven“ Zufällen überrascht, sondern vielmehr von seiner eigenen „Planungssicherheit“ überrollt.

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