„EIN LÖFFELCHEN ZUCKER“…

…“und was bitter ist, wird süß“, wusste schon Mary Poppins. Diese Fürsorglichkeit, die wir Kindern angedeihen lassen, wäre oft auch bei uns selbst angebracht. Viel zu oft vernachlässigen wir unsere Selbstfürsorge und fordern diese dann unausgesprochen von unserem Umfeld oder unserem Partner ein. Bleibt diese Erwartung unerfüllt, wird sie erst zur leisen Forderung und dann zur lauten Anklage, die meist im Gegenteil endet und zum Selbstmitleid führt.

Wer Sinn-stiftend leben und empathisch wirken möchte, fängt am besten bei sich selbst an.
Frei nach dem Stewardessen-Prinzip, das besagt die Sauerstoff-Maske erst bei sich und dann bei den anderen anzulegen, um dem Schicksal des hilflosen Helfers zu entkommen. Warum fällt es uns aber manchmal so schwer, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen? Die zentrale Frage scheint mir jene, die mir mein wichtigster Lehrmeister und Mentor Roman Braun vor Jahren gestellt hat: „WIEVIEL WOHLBEFINDEN HÄLTST DU AUS?“.
Was für eine lächerliche Frage, könnte man jetzt meinen; selbstverständlich hält jeder viel davon aus. Doch Hand aufs Herz; wer kennt nicht das schlechte Gewissen, das einen plagt wenn man es sich einfach so gut gehen lässt, eine Extra-Pause gönnt, oder einmal einen halben oder ganzen Tag einfach nichts tut? Wer hat nicht schon mal diese innere Stimme gehört, die sagt „erst die Arbeit, dann das Vergnügen; no pain, no gain…..“

Vielleicht fürchten wir uns auch davor nach einem kleinen Löffelchen Zucker hemmungslos zu werden und drei weitere Löffel nachzuschaufeln. Das passiert allerdings am ehesten nach langer Entbehrung. Die Kunst der Selbstfürsorge besteht darin uns rechtzeitig und in kleinen Dosen Gutes zu tun. 20 bewusste Atemzüge, 15 Min Spaziergang in der Natur wachsam stauenden mit allen Sinnen, 1 Kapitel in unserem Lieblingsbuch bei einer guten Tasse Tee, eine schöne Hör-CD am Weg zum nächsten Termin statt Nachrichten oder Telefonieren.

P.S.: die bezaubernde Illustration am Anfang dieses Blogs verdanke ich Marie-Thérèse Czapka. Was sie in die Hände bekommt wird auf magische Weise schöner, bunter und lebendiger. Wer mehr von ihr sehen möchte: www.ateliermtc.com

Filmtipp: In „saving mister banks“ schildern eine großartige Emma Thompson und ein fantastischer Tom Hanks die Begegnung zwischen der Autorin von Mary Poppins: P.L Travers und dem legendären Walt Disney, der alle Hebel in Bewegung setzen muss, um die Autorin zu überzeugen, Mary Poppins auf die Leinwand zu bringen. Dies gelingt erst, nachdem sich Travers der eigenen Vergangenheit stellt, loslässt, erlaubt wieder Kind zu sein und der Fröhlichkeit einen Platz in ihrem Leben zu geben.

Kommentare (16)
  • OOOOHHH WIIIE WUNDERBAR!!! Congratulations liebste Daniela und herzlichen Dank für diese himmlischen Worte! Im Moment halte ich das „mir gut gehen lassen“ seeehr gut aus! Alles alles Gute für deinen Blog, dein Fan bin ich jetzt schon!!! 1000 Bussis Lisi ?

  • OOOOHHHH WIIIIE WUNDERBAR!!! Congratulations liebe Daniela und herzlichen Dank für diese himmlischen Worte!
    Alles, alles Gute für deinen Blog, dein Fan bin ich jetzt schon!!! 1000 Bussi, deine Lisixx

  • Das ist sehr schön, danke. ich erlaube mir so gern, wieder Kind zu sein. hab gestern an Dich gedacht und daran, dass wir uns VIEL zu lang nicht gesehen haben. lass uns dieser Tage hören, um was auszumachen. Sehnsucht! Bisous

  • Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Text, er hat mir gerade in einem schwierigen Augenblick ein Lächeln ins Gesicht gezaubert!

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  • Ich schließe mich ganz den vorhergehenden Kommentaren an – WUNDERBAR geschrieben und so wahr!! Ein guter Anstoß an mich selbst in der gerade intensiven Zeit, BEWUSST auf mich selbst zu achten. Auch ohne schlechtem Gewissen meinem Sprössling gegenüber – denn auch er hat mehr von einer ausgeglichenen, zufriedenen Mama 😉
    Freu‘ mich schon auf den nächsten Blog!

    • Liebe Andrea,

      ich kann mich nur wiederholen: superkalifragilistigexpialigetisch und vielen Dank für Dein Kommentar.

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  • Wie recht du – mit deinen wie immer sehr sorgfältig gewählten Worten – hast! Es ist wichtig, sich einfach „herauszunehmen“ zu können und sich selbst ganz bewusst Gutes zu tun. Das ist oft ein langer Prozess, denn am ehesten neigen wir ja dazu, uns selbst zu vernachlässigen.

    Du gibst deinen Lesern hier eine ganz wichtige Botschaft an die Hand. Danke dafür!

    Liebe Grüße,
    Claudia

    • Vielen Dank liebe Claudia. Du sagst es: Selbstfürsorge ist oft die herausforderndste und der Grad zwischen Altruismus und Egoismus ist manchmal schmal.

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Jobrotation auf der Antarktis

Jahreszeiten sind eine Einladung, uns mit Themen zu beschäftigen, die sie mit sich bringen. Wenn Schnee, Eis und Kälte an der Tagesordnung stehen, kann man daran verzweifeln und heiße Sommertage heraufbeschwören oder sich vom Winter verzaubern lassen.
Wer es gerne märchenhaft hat, liest die Schneekönigin, wer botanisch interessiert ist, vertieft sich darin, wie die Schneerose unter der Schneedecke die Blüte vorbereitet.
Die Abenteurer begeben sich auf Expedition in die Antarktis und lernen dabei Historisches und höchst Aktuelles gleichzeitig. Wer auf den Spuren der ENDURANCE, der Expedition des britischen Polarforschers Ernest Shackleton im Jahre 1914-1916 wandelt, entdeckt ein beispielhaftes Meisterstück an Führungskunst in Krisen-Situationen.

Wenige Monate nachdem das Schiff zum Südpol in See stach, blieb sie im Packeis stecken. Die Situation spitzte sich so zu, dass die 28 Männer an Bord schließlich das Schiff verlassen und über fünf Monate am Eis bei Durchschnittstemperaturen von minus 30 Grad campieren mussten. Schlussendlich brachte eine fast einwöchige Überfahrt in drei kleinen Rettungsbooten die Mannschaft zur Elephant Island. Von dort brach Shackleton zu einem 800 Meilen-Marsch auf, um die erlösende Rettung bei einer Walfang-Station zu holen.
Dass die Männer nach fast zweijährigem Überlebenskampf unter härtesten Bedingungen körperlich und emotional stabil nach Hause zurückkehren konnten, war dem Krisenmanagement Shackletons zu verdanken. Er verwandelte eine Katastrophe in einen Triumph.

Neben seiner unglaublichen Willenskraft und unerschütterlichen Hoffnungsfähigkeit, hat sich sein sorgfältiges Recruiting, sein Organisations-Talent und die tägliche Arbeit an der Kameradschaft des Teams als überlebens-wichtig erwiesen. Heute wird in Fachbüchern und an der Harvard-University Führungskunst nach Shackleton gelehrt. Unter anderem erfährt man dabei, dass auch und gerade in schwierigsten Zeiten kleine Freiräume der Unbeschwertheit zu widmen sind.

Einer der Erfolgsfaktoren war wohl auch dem Einzelnen Aufmerksamkeit und Anerkennung zu schenken und gleichzeitig alle an die Gemeinschaft zu erinnern. In der Zusammenstellung der Mannschaft achtete er auf unterschiedlichste und sich ergänzende Kompetenzen und dennoch ließ er ab und an jeden die Arbeit des anderen verrichten und Hierarchien verschwinden.

Vielleicht hat er sich das ja von den Pinguinen abgeschaut.
Es muss ein fantastisches Ereignis sein mehrere tausende Pinguine an einem Fleck stehen zu sehen, so wie meine Freundin es bei ihrem Antarktis-Aufenthalt beobachten durfte. Dank der großartigen Fotos, die sie mir für diesen Blog zur Verfügung gestellt hat, durfte ich an diesem beeindruckenden Erlebnis ein wenig teilhaben.
Es gelingt den Tieren bei eisigsten Temperaturen im Innersten der Formation Plus-Grade entstehen zu lassen. Das Geheimnis besteht nicht nur im engen Zusammen-Stehen sondern im Wechsel der Positionen. Die Pinguine, die am äußersten Rand stehen, wechseln sich mit jenen, die innen stehen ab. Jobrotation auf der Antarktis eben!

Buch und Filmtipp:
Ich empfehle bei einer guten Tasse heißem Tee mit dem Film zu starten: „Shackleton –Verschollen im ewigen Eis/2 Teile“ (mit Kenneth Branagh) und danach mit der Lektüre „Shackletons Führungskunst – was Manager von dem großen Polarforscher lernen können“ von Stephanie Capparell und Margit Morrell fortzusetzen.

Kommentare (1)
  • ENDLICH werden wir wieder einmal erinnert, dass wir uns nicht täglich neu erfinden müssen, sondern es auch schon in frühen Jahren g´scheite Menschen gab, deren Ansätze heute mehr denn je Gültigkeit erlangen.
    P.S.: Die Pinguine finde ich grossartig 🙂

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